Was ist die ANKK?
Die Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Kinderkardiologen ist ein Zusammenschluß nahezu aller niedergelassenen Kinderkardiologen. Ziel dieser Arbeitsgemeinschaft ist es, ein Netzwerk für eine bestmögliche Betreuung der herzkranken Kinder und Jugendlichen zu schaffen. Durch bundesweite Veranstaltungen und regionale Qualitätszirkel stehen die Mitglieder in engem Kontakt, um Erfahrungen auszutauschen und die Weiterbildung sicherzustellen.
Kinder und Jugendliche mit Herzerkrankungen - Angeborene Herzfehler
Angeborene Herzfehler werden häufig bereits in der Geburtsklinik oder während der Schwangerschaft entdeckt. Bei manchen Kindern fällt der Herzfehler aber auch erst später auf, z.B. durch typische Beschwerden oder Befunde wie Herzgeräusche, Herzrhythmustörungen, Kreislaufprobleme mit Blausucht- oder Blässeanfällen, verminderte körperliche Belastbarkeit, Gedeihstörungen und anderes.
Neben den angeborenen Herzfehlern gibt es auch Kinder und Jugendliche mit erworbenen Herz- bzw. Kreislauferkrankungen, z.B. Bluthochdruck.
Die Diagnose einer Herzerkrankung kann im Allgemeinen in der Praxis gestellt werden, manchmal sind ergänzende diagnostische Verfahren wie Herzkatheter und Kernspintomographie erforderlich.
Einige Herzfehler bedürfen lebenslang keiner Therapie, sondern werden lediglich in geeigneten Abständen beobachtet, um übermäßige Belastungen des Herzens rechtzeitig zu erkennen. Andere Herzerkrankungen müssen medikamentös behandelt werden. Viele Herzfehler müssen jedoch einem Eingriff unterzogen werden, um langfristig ein möglichst beschwerdefreies Leben zu gewährleisten bzw. ein Überleben zu sichern. Diese Eingriffe können operativer Art seien oder durch eine interventionelle Herzkatheter-Untersuchung erfolgen. Bei letzterem wird durch bestimmte Verfahren eine Herzentlastung erzielt, z.B. Aufdehnung einer verengten Klappe oder Verschluß eines Loches. Dies wird bei Kindern und Jugendlichen stets stationär in spezialisierten Zentren durchgeführt.
Der niedergelassene Kinderkardiologe übernimmt die gesamte ambulante Betreuung der Patienten, führt die erforderlichen diagnostischen Untersuchungen durch und leitet ggf. eine medikamentöse Therapie ein. Er entscheidet, ob und wann stationäre Maßnahmen notwendig sind und sucht dafür die beste Klinik aus. Dazu wird ein enger Kontakt mit den kinderkardiologischen Abteilungen gepflegt.
Es kommt den Patienten und Eltern zugute, in der Praxis des niedergelassenen Kinderkardiologen immer dem gleichen Arzt zu begegnen. Insbesondere kleine Kinder erleben die Untersuchungssituationen als vertrauter und sind weniger ängstlich. Durch den engen, meist auch hausärztlichen Kontakt zu den Kindern und der Familie lernt der Niedergelassene ihr Kind gut kennen. Die entspanntere Atmosphere in der Praxis erleichtert es, psychische Belastungen offener anzusprechen und neben der Behandlung der Herzerkrankung auch die ganze Familie zu betreuen.
Umfang diagnostischer Leistungen
Zum diagnostischen Spektrum niedergelassener Kinderkardiologen gehören - neben der wichtigen körperlichen Untersuchung - das EKG und Langzeit-EKG, die Echokardiographie mit Farbdoppler (Herz-Ultraschall), die Pulsoximetrie und die Blutdruckmessung. In den meisten Praxen wird auch ein Belastungs-EKG durchgeführt; manche Praxen kombinieren dies mit einer Spirometrie. Kann eine besonders spezialisierte Leistung (z.B. Herzschrittmacher-Kontrolle) in der Praxis nicht durchgeführt werden, wird der Kinderkardiologe einen Kontakt in der Umgebung vermitteln.
Zusammenarbeit mit Kliniken
Der niedergelassene Kinderkardiologe übernimmt die Koordination im Versorgungsnetz herzkranker Kinder und Jugendlicher sowie ihrer Familien. Besonders zu den kinderkardiologischen und herzchirurgischen Zentren wird ein intensiver Kontakt gepflegt. Dazu gehören regelmäßige Diskussionen über Problemfälle, damit aus verschiedenen Blickwinkeln gemeinsam das beste Vorgehen für die Patienten gefunden wird.
Da der niedergelassene Kinderkardiologe nicht an ein bestimmte Zentrum gebunden ist, hat er die Freiheit, das jeweils beste Zentrum zur optimalen Versorgung seiner Patienten auszuwählen. Dieser Aspekt verdient besondere Erwähnung, da die kinderkardiologischen Ambulanzen der Kliniken im Allgemeinen nicht die gleiche Freiheit haben, ihre Patienten in "konkurrierenden" anderen Kliniken behandeln zu lassen.
Kontakt zu Elternverbänden
Die niedergelassenen Kinderkardiologen arbeiten mit den Elternverbänden herzkranker Kinder zusammen, um eine umfassende soziale und psychologische Betreuung der Patienten zu erreichen. Die Kontaktaufnahme zu Eltern mit Kindern, die denselben Herzfehler haben, ist für viele Patientenfamilien sehr hilfreich. Hier kann der Kinderkardiologe vermittelnd helfen.